Datum: 
26.06.2015
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Vorbereitung auf den Ramadan – ein Ratschlag von Habib Umar bin Hafidh

Habib Umar bin Hafiz (möge Allah ihn beschützen) sagte hinsichtlich der Vorbereitung auf den Monat Ramadan Folgendes:[1]

„Achte darauf, dass du den Monat Sha‘ban im besten Zustand beendest, denn Allah schreibt die Belohnung, die wir erhalten werden, und die freiwilligen Taten, die wir verrichten werden auf, noch bevor der Ramadan beginnt. Ebenso schreibt Er die schlechten Taten und Niedertracht derer auf, denen der Segen des Ramadans nicht zuteilwird. Wie wird dein Zustand am letzten Freitag des Monats Sha‘ban und der Nacht zuvor sein? Besuche die Versammlungen am Ende dieses Monats mit einem Herzen, das nur auf den Allerbarmer gerichtet ist.

Bereite dich auf die erste Nacht des Ramadans vor, denn in dieser Nacht schaut Allah auf Seine Schöpfung mit einem besonderen Blick, der nur für diese Ummah (Gemeinschaft) bestimmt ist. Allah wird niemals diejenigen bestrafen, auf denen Sein Blick ruht.[2] Schaue, wie viele Geschenke dieser Ummah gegeben wurden – mit dem Eintreffen des Ramadans werden die Tore des Paradieses geöffnet und die der Hölle verschlossen.[3]

Wenn jemand, der für das Höllenfeuer bestimmt ist, im Monat Ramadan stirbt, so wird er sehen, dass die Tore der Hölle verschlossen sind!

Der Geruch, der aus dem Mund eines Fastenden kommt ist bei Allah süßer als der Duft von Moschus!

In jeder Nacht verordnet Allah die Errettung von 600.000 Leuten aus dem Höllenfeuer (nach einigen Überlieferungen 1 Million). In der letzten Nacht verordnet Er schließlich die Errettung einer Anzahl von Leuten, die der Anzahl aller in diesem Monat Erretteten bis hin zu jener Nacht entspricht. Er verordnet ebenso die Errettung anderer während des Tages – besonders bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Nicht zu vergessen, was in der Laylat al-Qadr (Nacht der Bestimmung) geschieht! Möge Allah uns zu denjenigen machen, die diese Nacht erreichen und denen all das zuteilwird, was sie in sich birgt. Bitte Allah in bester Weise, denn Allah akzeptiert kein Du‘a (Bittgebet) von einem unachtsamem Herzen. Zugleich ist es wahrscheinlicher, dass das Du‘a eines gesunden Herzen akzeptiert wird, als das Du‘a einer übereiligen Zunge.

As-Sayyida ‘A'isha fragte den Gesandten Allahs, Allah segne und schenke ihm Heil, um was sie bitten soll, wenn sie wüsste, dass die Laylat al-Qadr eingetroffen ist.

Er antwortete: „O Allah, wahrlich, Du bist der Allvergebende, Du liebst es, zu vergeben, so vergib mir.“[4]

Er, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, sagte überdies: „Tue vier Dinge im Überfluss: zwei Dinge, mit denen du deinen Herrn zufrieden stellst, und zwei Dinge, ohne die man Seine Zufriedenheit nicht erreichen kann. Was die ersten beiden Dinge betrifft, so sind sie deine Bezeugung, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt außer Allah, und deine Suche nach Seiner Vergebung. Und was die zwei Dinge betrifft, die notwendig sind, um Seine Zufriedenheit zu erlangen, so sind sie deine Bitte bei Allah um das Paradies und deine Zufluchtssuche bei Ihm vor dem Höllenfeuer.“[5]

Sagt diese Dinge also in Überfülle, denn es gibt nichts Besseres, wofür ihr eure Zungen benutzen könnt. Sagt diese Dinge in eurem Zuhause, auf der Straße, in den Moscheen und nicht nur beim abendlichen Fastenbrechen (Iftar) oder nach dem Tarawih-Gebet.“

[Auf der Grundlage dieser beiden Hadithe wiederholen die Gelehrten und Leute aus Tarim folgendes Du‘a während des gesamten Ramadan:

  (3) أشْهَدُ أَنْ لاَ إِلَهَ إِلاَّ الله نَسْتَغْفِرُ الله نَسْأَلُكَ الْجَنَّةَ و نَعوذُ بِكَ مِنَ النَّار 

Ash-hadu allaa ilaaha illallaah, nastaghfirullaah, nas'aluka l-jannata wa na‘auudhu bika minan-naar. (3-mal)

„Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt außer Allah, und wir ersuchen die Vergebung Allahs. Wir bitten Dich um das Paradies und suchen Zuflucht bei Dir vor dem Höllenfeuer.“ (3-mal)

اللهمَّ إنَّكَ عَفُوٌ تُحِبُّ العَفْوَ فَاعْفُ عَنَّا (3) يا كَرِيم

Allaahumma innaka ‘afuwwun tuhibbu l-‘afwa fa‘fu ‘anna. (3-mal) ya kariim.

„O Allah, wahrlich Du bist der Allvergebende, Du liebst es, zu vergeben, so vergib uns.“ (3-mal) Und beim dritten Mal sag: „O Großzügigster!“ (ya Kariim)]

O Allah, lasse uns alle guten Dinge in höchstem Maße zuteilwerden. Mache den Ramadan zum Mittel unserer Verbesserung und der Befreiung von Schwierigkeiten.

 

[1] Zweite Sitzung im Dar al-Mustafa in der Nacht des 25. Sha‘ban 1432/ 25. Juli 2011.
[2] Überliefert von al-Bayhaqi.
[3] Überliefert von al-Bukhari und Muslim.
[4] Überliefert von Ahmad, Ibn Majah und Tirmidhi mit einer gesunden (sahih) Überlieferungskette.
[5] Überliefert von Ibn Khuzayma.

 

Originalquelle: http://seekershub.org/blog/2011/07/preparing-for-ramadan-advice-from-hab...